Abtenau Info

Bundesland Salzburg

  • 4.000 v. Chr.

Die erste Besiedlung des Salzburger Beckens soll für das 4. Jahrtausend v. Chr. nachgewiesen sein.

  • 600 v. Chr.

Mit der Urbarmachung durch die Kelten im 6. Jahrhundert v. Chr. wurde das Land dem Königreich Noricum angegliedert. In dieser Zeit wurde mit dem Salzabbau und -handel begonnen, der dem Land letztendlich den Namen gab. Salz- und auch Kupfervorkommen haben dann zu einer relativ dichten Besiedlung des Alpenraumes und der Seegebiete geführt.

  • 14 v. Chr.

14. v. Chr. wurde Salzburg Teil des Römischen Reiches, die Stadt Salzburg – Juvavum – wurde zu einem wichtigen Handelszentrum, welches allerdings im 5. Jahrhundert von den Germanen völlig zerstört wurde.

  • 700 n. Chr.

Im 8. Jahrhundert erfolgte die Gründung des Bistums Salzburg, das schließlich 784 zum Erzbistum ernannt wurde. Die Vereinigung des Landes zu einer Herrschaft erfolgte zwischen 1200 und 1246 durch den Erwerb der Gebiete Pinzgau und Pongau.

  • 1100 n. Chr.

Nichts desto trotz, vorherrschend war zu dieser Zeit Bad Reichenhall, das mit seinem Salzvorkommen bzw. -handel eine Monopolstellung in den Ostalpen innehatte. Im 12. Jahrhundert reaktivierte der Salzburger Erzbischof Adalbert den Salzabbau und ließ das römische Salzbergwerk am Halleiner Dürrnberg ausbauen. Zwischenzeitlich unterband Bad Reichenhall den Salzabbau des Mitkonkurrenten, der Probstei Berchtesgarden, mit auch heute noch probaten Mitteln, nämlich durch simple Zerstörung derer Salzgewinnungsanlagen. Der Versuch ähnlich überzeugender Maßnahmen gegenüber Salzburg schlug allerdings fehl; 1196 legte der Salzburger Erzbischof Reichenhall und seine Salinen in Schutt und Asche und erlangte damit eine marktbeherrschende Stellung.

  • 1200 n. Chr.

Daran änderte auch Nichts der Beginn des Salzabbaus durch den Habsburger Albrecht in der Gosau. Ein kurzer Salzkrieg zwischen dem Salzburger Bischof und Albrecht (2000 Mann Fußvolk und 100 Reiter zerstörten die Sudpfannen Albrechts) beendete nämlich letztlich diesen Salzabbau und führte dazu, dass Albrecht sich nunmehr nach Hallstatt verlagerte (1311 – Frieden von Wien). Hallstatt und ebenso das unter den Bayernherzögen wieder erstarkte Bad Reichenhall blieben dann zwar Konkurrenten Salzburgs, konnten diesem aber nicht mehr das “Wasser reichen”.

  • 1600 n. Chr.

Die Salzburger Erzbischöfe sorgten nun dank des ungestörten Salzreichtums für den – beeindruckenden – Ausbau der Landeshauptstadt im Renaissance- und Barockstil sowie für die wehrhaften Anlagen und Burgen im ganzen Land.

Die später verlorene Auseinandersetzung mit dem Bayernherzog Maximilian I. und den daraus folgenden Verlust der Vertriebsrechte am Halleiner Salz vermochte Salzburg noch über 2 Jahrhunderte zu kompensieren; dann war aber vorerst endgültig das “Ende der Herrlichkeit” erreicht.

  • 1800 n. Chr.

Nach der Umwandlung der geistlichen Besitztümer und Einrichtungen in weltliche (Säkularisierung) im Jahr 1803 war Salzburg wechselnd Bayern und Österreich zugehörig und kam 1816 endgültig zu Österreich. 1850 wurde Salzburg autonome Provinz der Monarchie und nach dem 1. Weltkrieg ein Bundesland der Republik Österreich.

  • 2000 n. Chr.

Heute umfasst das Bundesland eine Fläche von 7.155 qkm, auf denen fast 442.000 Einwohner in der Regel – aus deutscher Sicht – hervorragende Lebensverhältnisse antreffen. Allein die geringe Bevölkerungsdichte von 62 Einwohnern je qkm spricht hier für sich; Bestätigung findet dies in dem optischem Eindruck, den das Bundesland Salzburg jedem Besucher vermittelt.

Geographisch wie auch politisch umfasst das Land 5 Gaue (Bezirke):

Der FLACHGAU liegt im Norden des Bundeslandes mit der Landeshauptstadt und entspricht dem Salzburger Alpenvorland sowie dem salzburgischen Salzkammergut.

Der TENNENGAU umfasst die Landschaft südlich der Landeshauptstadt und wird größtenteils von den Kalkalpen eingenommen.

Der LUNGAU erstreckt sich in den Südosten mit dem Hauptort Tamsweg.

Der PINZGAU liegt im Südwesten und umfasst Salzach- und Saalachtal, Glemmtal sowie den Hauptort Zell am See, die Steinberge und andere Gebirgszüge.

Der PONGAU umfasst das Gebiet zwischen Werfen an der Salzach mit den Seitentälern, dem Hochkönigmassiv mit dem Dientener Sattel sowie einige sehr bekannte Nebentäler und Hochebenen.

Der wichtigste Wirtschaftszweig des Bundeslandes ist weiterhin der Tourismus, jedoch hat auch die Industrie an einigen Standorten maßgebliche Bedeutung. Weitere sehr wichtige Rolle spielen die Land- und Forstwirtschaft, insbesondere die Milchwirtschaft und Viehzucht sowie die Holzgewinnung und -verarbeitung.

Geschichte Abtenaus

Die Geschichte Abtenaus beginnt mit der Besiedlung durch die Bajuwaren im 6. Jahrhundert n. Chr. und der Christianisierung durch den hl. Rupert um 700. Der Name Abtenau ist erstmals in einer im Archiv des Stiftes St. Peter (Salzburg) aufbewahrten Schenkungsurkunde aus dem Jahr 1124 vermerkt; Erzbischof Konrad I schenkte damals dem Stift einige Ländereien, die auch das Lammertal beinhalteten. Noch heute besitzt das Kloster St. Peter Wald- und Landwirtschaftsgebiete im Lammertal.

Seit dem 12. Jahrhundert trieb St. Peter die Besiedlung des Abtenauer Beckens voran; Ausgangspunkt war dabei der Weiler Auwinkel. Bis noch vor hundert Jahren verlief dort nämlich die einzige Verbindungsstraße über den nahen Strubbergsattel in das Salzachtal. 

Die erste Abtenauer Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch Erzbischof Konrad III erbaut. Dieser Bau wird im Bereich des westlichen Teils des heutigen Seitenschiffs (sog. “Kleine Kirche”) angenommen. Der erste Pfarrpriester wurde 1250 vermerkt. 1313 erfolgte der Bau der wohl im Kern noch bestehenden Hauptkirche St. Blasius mit Turm; das Gewölbe und die Turmspitze sind jünger. Besonders hervorzuheben ist heute der barocke Hochaltar (1675).

Während der Feudalzeit des 14. und 15. Jahrhunderts war das Lammertal mit ca. 200 Einwohnern schon wohlgeordnet; bereits seit 1332 lassen sich Land- und Urbarrichter in Abtenau nachweisen. An den Bauernaufständen von 1462 scheint das Lammertal nicht beteiligt gewesen zu sein und es blieb auch von den darauf folgenden Bauernkriegen verschont.

1507 wurde Abtenau, nun schon ein kleiner um die Mutterpfarre gelegener ländlicher Mittelpunkt im Lammertal, von Leonhardt, Erzbischof von Salzburg, zum Markt erhoben und erhielt damit die Marktrechte und bürgerlichen Freiheiten wie Kauf, Verkauf, Handel und Gewerbe sowie das Recht, alljährlich am Maximilianstag einen Jahrmarkt abhalten zu dürfen. Unter den Gewerbebetrieben waren schon damals mehrere Bier- und Weinschenken, die gegenüber dem Kirchenbezirk lagen. Diese Aufteilung ist noch heute vorhanden. An der einen Seite des Marktplatzes liegen Kirche, Pfarrhof und Friedhof; schräg gegenüber befinden sich fünf Gasthäuser. Das Marktrechtsprivileg wurde von den späteren Erzbischöfen immer wieder bestätigt und erweitert.

Der Beginn des Schulwesens in Abtenau fällt in das Jahr 1600 und hatte seinen Ursprung, wie überall anders auch, im Lesen der Heiligen Schrift und – nach dem Konzil von Trient – des Katechismus. Das im 17. Jahrhundert entstehende Bürgertum war fortan im Bürgerbuch mit Berufsangabe verzeichnet.

Am 1. August 1850 wurde in Abtenau eine Postexpedition mit Fahrpost errichtet; gleichzeitig erfolgte die Gründung der Feuerwehr und der Raiffeisenkasse sowie die Erweiterung und Verbesserung des Straßennetzes.

Nach dem 2. Weltkrieg begann zunächst mit der sog. Sommerfrische die Entwicklung des Fremdenverkehrs; mit der Weiterentwicklung des Alpinskilaufs gewann später auch die Wintersaison an Bedeutung.

Heute ist Abtenau mit ca. 6.000 Einwohnern der größte Ort des Lammertals. Es hat seinen bäuerlichen und bodenständigen Charakter bewahrt und ist gerade deshalb bei Feriengästen beliebt.

Geographie und Wirtschaft Abtenaus

Die Marktgemeinde Abtenau liegt im Bezirk Hallein auf einer Seehöhe von 712 m. Die Lammertal-Bundesstraße B 162 von Golling zur B 166 Pass Gschütt-Bundesstraße verbindet Abtenau mit der Tauernautobahn und dem Salzkammergut.

Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 186,96 qkm. Davon sind 49,3 % Waldgebiet, 18,9 % landwirtschaftlich genutzt und 18,1% Alpgebiet. Zum Gemeindegebiet zählt auch ein Teil der Postalm, die Abtenau mit dem Salzkammergut (Strobl) verbindet.

Das Abtenauer Becken liegt am Nordabhang des Tennengebirges und ist im Westen von der Osterhorngruppe sowie im Osten vom Dachstein-Massiv umgeben. Im Gegensatz zu vielen Gebirgstälern zeichnet sich das Lammertal gerade um Abtenau herum durch eine Weite aus, die nie ein Gefühl von Beengtheit aufkommen lässt. Es wechseln sich sanfte Hügellandschaften mit Hochgebirge ab. Das Hauptgewässer ist die Lammer, die das Abtenauer Becken durchquert und zahlreiche Bäche aufnimmt.

Größter Arbeitgeber in der Gemeinde Abtenau sind die Voglauer Möbelwerke. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind:

  • das verarbeitende Gewerbe mit 43,9%
  • Handel und Lagerung mit 14,4%
  • Beherbergungs- und Gaststättenwesen mit 10,3%
  • Bauwesen mit 9,2%.

Dabei täuschen die Zahlen ein wenig: dem Tourismus kommt eine wesentlich höhere Bedeutung zu, als die aufgeführten Werte zunächst vermuten lassen. Das sekundäre Fremdenverkehrsgewerbe ist in der Statistik nicht aufgeführt; diejenigen, die mittelbar vom Tourismus abhängig sind, wurden nämlich nicht erfasst.

Im übrigen besitzt Abtenau zwei Heilquellen (Rupertus- und Annenquelle), die jedoch zur Zeit noch nicht genutzt werden. Zwar soll das Quellwasser mit seinem hohem Glaubersalzgehalt vor allem Krankheiten des Verdauungstraktes entgegenwirken und dem Karlsbader Wasser in Qualität (Natrium-Calcium-Chlorid-Sulfat) nicht nachstehen. Einer wirtschaftliche Nutzung, insbesondere zum Thermalbadbetrieb, stehen aber wohl die niedrigen Temperaturen von acht bis zwölf Grad, mit denen das Wasser aus dem Boden quillt, entgegen. Dennoch ist immer mal wieder Rede von einem Konzept für ein Gesundheitszentrum unter Hinweis darauf, dass das Wasser der Quellen bis 1960 im Kurhaus Abtenau angewandt wurde.